Mit der zunehmenden Digitalisierung und dem stetig wachsenden Angebot an mobilen Anwendungen ist die Bedienung unserer Smartphones allgegenwärtig geworden. Doch diese Bequemlichkeit ist oft mit erheblichen Risiken für den Datenschutz verbunden. Immer wieder entdecken Sicherheitsexperten, dass zahlreiche Apps nicht nur mehr Daten sammeln, als sie sollten, sondern diese Informationen auch ungeschützt speichern oder sogar an Dritte weitergeben. Im Jahr 2025 hat sich diese Problematik verschärft, da private und sensible Daten zu besonders wertvollem Gut avanciert sind. Dieses Bedürfnis nach umfassendem Schutz der eigenen Privatsphäre verlangt von allen Nutzerinnen und Nutzern ein wachsames Auge auf die installierten Anwendungen. Welche Apps daher aus Datenschutzgründen sofort gelöscht werden sollten, zeigt sich oft erst bei genauerem Hinsehen – und manchmal erst durch unabhängige Untersuchungen. Dabei ist auffällig, dass sowohl Mainstream-Apps wie WhatsApp, Facebook und Instagram als auch scheinbar harmlose Anwendungen wie Taschenlampen-Apps oder Spiele zu den Problemfällen gehören. Im Folgenden werden diese kritischen Anwendungen detailliert beleuchtet, ihre Risiken erläutert und praktische Tipps zum Schutz der persönlichen Daten gegeben.
Sicherheitsrisiken durch Apps mit ungeschützten Cloud-Zugangsdaten
Eine Alarmmeldung aus der Cybersicherheits-Szene rüttelt derzeit viele Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer wach: Die amerikanische Sicherheitsfirma Symantec hat in einer aktuellen Untersuchung zahlreiche Apps im Google Play Store und Apple App Store ausgemacht, die fest kodierte und unverschlüsselte Anmeldedaten zu Cloud-Diensten wie Amazon Web Services (AWS) oder Microsoft Azure mitliefern. Diese Praxis öffnet Hackern und Cyberkriminellen Tür und Tor, um sensibelste Nutzerdaten auszuspähen oder gar zu manipulieren. Die Gefahr ist allgegenwärtig, da die Apps bereits millionenfach heruntergeladen wurden.
Der Kern des Problems liegt in der Entwicklungspraxis vieler App-Programmierer: Durch eine einfache Beschaffenheit des Codes können Angreifer die Zugangsdaten vom Binary oder Quellcode der App extrahieren. Anschließend haben sie nicht nur Zugriff auf Nutzerinformationen, sondern können auch Datenbanken anzapfen oder verändern. Solche schadhaften Aktivitäten können nicht nur Identitätsdiebstahl, sondern auch finanzielle Schäden oder erweiterte Datenschutzverletzungen zur Folge haben. Gerade Apps, die auf Cloud-Speicher wie AWS oder Azure zugreifen, sind hier besonders problematisch.
Eine Übersicht der besonders betroffenen Android-Apps zeigt folgende Exemplare:
- Pic Stitch – 5 Millionen+ Downloads
- Meru Cabs – 5 Millionen+ Downloads
- Sulekha Business – 500.000+ Downloads
- ReSound Tinnitus Relief – 500.000+ Downloads
- Saludsa – 100.000+ Downloads
- Chola Ms Break In – 100.000+ Downloads
- EatSleepRIDE Motorcycle GPS – 100.000+ Downloads
- Beltone Tinnitus Calmer – 100.000+ Downloads
Auch im Apple App Store wurden kritische Anwendungen gefunden, darunter:
- Crumbl – 3,9 Millionen+ Bewertungen
- Eureka: Verdiene Geld für Umfragen – 402.100+ Bewertungen
- Videoshop – Video Editor – 357.900+ Bewertungen
- Solitaire Clash: Gewinne echtes Geld – 244.800+ Bewertungen
- Zap Surveys – Verdiene leicht Geld – 235.000+ Bewertungen
App-Name | Downloads/Bewertungen | Gefahrenpotenzial | Empfohlene Maßnahme |
---|---|---|---|
Pic Stitch | 5 Millionen+ | Zugriff auf Cloud-Daten, Nutzerdaten manipulierbar | App sofort löschen |
Crumbl | 3,9 Millionen+ Bewertungen | Fest kodierte AWS-Anmeldeinformationen | App umgehend entfernen |
Meru Cabs | 5 Millionen+ | Datendiebstahl möglich | Deinstallation empfohlen |
Wer eine der genannten Apps installiert hat, sollte sie dringend löschen. Ob bereits persönliche Daten entwendet wurden, lässt sich häufig nicht zweifelsfrei feststellen. Ein sicherer Schutz besteht allerdings darin, unerwünschte Zugriffswege zu schließen und auf alternative, datensichere Anwendungen auszuweichen. Die Gesellschaft für Datenschutz rät jedoch auch dazu, für gewisse Dienste grundsätzlich auf Lösungen wie Signal, Telegram oder Adblock Plus zu setzen, welche Datensicherheit und Privatsphäre stärker in den Mittelpunkt stellen.

Welche Apps überwachen deinen Standort – Risiken verstehen und handeln
In der Ära der allgegenwärtigen Standortbestimmung geraten viele Nutzer unbewusst ins Visier von Apps, die permanent ihre GPS-Daten abgreifen. Anwendungen, die eigentlich keinen legitimen Grund für eine derartige Überwachung haben, sammeln dennoch Standortdaten, um daraus ein detailliertes Bewegungsprofil zu erstellen. Diese Information wird häufig an Werbenetzwerke oder sogar an fragwürdige Dritte weitergegeben.
Typische Beispiele sind Taschenlampen-Apps, die häufig von Nutzerinnen und Nutzern aus Bequemlichkeit geladen werden. Tatsächlich besitzen viele Smartphones bereits eine integrierte Taschenlampenfunktion, sodass Drittanbieter-Apps entbehrlich sind. Dennoch verlangen viele dieser Programme Zugriffsrechte, die für die Funktion völlig irrelevant erscheinen, beispielsweise Standort- oder Kontaktzugriff. Der renommierte VPN-Anbieter ExpressVPN warnt deshalb seit Jahren vor der Nutzung solcher Anwendungen. In einem aktuellen Bericht von 2025 rät der Vizepräsident Harold Li explizit davon ab, solche Apps zu laden, da sie oftmals umfangreiche persönliche Daten sammeln und diese an Werbetreibende verkaufen.
Auch beliebte Spiele sind nicht immer harmlos. Das Beispiel Angry Birds zeigt eindrucksvoll, wie aus scheinbar harmlosem Spielvergnügen eine Datenschutzfalle werden kann: Abhörmaßnahmen der NSA laut Snowden deuten darauf hin, dass das umfassende Nutzerprofil in der Datenbank der App gezielt für Spionagezwecke verwendet wurde. Ein entsprechendes Sicherheitsupdate hat viele Schwachstellen inzwischen geschlossen, jedoch müsste man sich als Nutzer stets fragen, wie viele Daten tatsächlich preisgegeben werden.
Gesundheits-Apps, Fitness-Tracker und Schlafmonitoring-Anwendungen greifen ebenfalls gern auf Standortdaten zu, um Bewegungs- und Gewohnheitsmuster zu analysieren. Besonders bei weniger bekannten Anbietern ist das Risiko groß, dass diese sensiblen Daten unzureichend geschützt sind oder gar weitergegeben werden. Für Verbraucher ist es wichtig, die Aufnahmeort-Erlaubnis regelmäßig zu überprüfen, um der ungewollten Überwachung Einhalt zu gebieten.
App-Typ | Gefährdungspotenzial | Konkrete Risiken | Empfohlene Gegenmaßnahmen |
---|---|---|---|
Taschenlampen-Apps | Sehr hoch | Standort- & Kontaktzugriff, Datenweitergabe | App löschen, integrierte Funktionen nutzen |
Spiele (z.B. Angry Birds) | Hoch | Datensammlung, potentielles Ausspionieren | Spiel nur mit Vertrauen spielen, bei Unsicherheit löschen |
Fitness- & Gesundheits-Apps | Mittel bis hoch | Standort- & Bewegungsprofil, Datenweitergabe | Erlaubnis überprüfen, App-Alternativen nutzen |
Viele soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat oder TikTok bieten Funktionen an, mit denen Nutzer ihre Standortdaten freiwillig teilen können. Doch gerade bei unbedachtem Gebrauch entstehen erhebliche Sicherheitslücken: Standortmarkierungen bei Fotos oder Posts können von Fremden missbraucht werden, um Bewegungsprofile zu erstellen und etwa den Aufenthaltsort der Nutzer zu bestimmen. Zudem verkaufen manche Plattformen die gesammelten Daten an Drittanbieter, was die Privatsphäre weiter einschränkt.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Standortfreigabe bei diesen Apps streng kontrollieren oder sogar ganz deaktivieren. Der bewusste Umgang mit persönlichen Daten bleibt der beste Schutz vor unerwünschter Überwachung.

Gefahren durch soziale Medien und Messenger: WhatsApp, Telegram & Co. unter der Lupe
Soziale Medien sind für viele Menschen ein fester Bestandteil des Alltags geworden. Facebook, Instagram, Twitter oder Snapchat bieten ständig neue Funktionen, die es erleichtern, sich zu vernetzen und Inhalte zu teilen. Doch gerade diese Plattformen gelten als besonders heikel in Sachen Datenschutz. Viele dieser Dienste erheben mehr Daten als notwendig und geben diese – oft ohne explizite Zustimmung der Nutzer – weiter.
WhatsApp, das weltweit am meisten genutzte Messenger, ist hier ein gutes Beispiel. Laut Datenschutzexperten sammelt die App nicht nur Kontaktinformationen und Kommunikationsdaten, sondern auch Metadaten wie Standort oder Nutzungszeiten. Obwohl WhatsApp seit einigen Jahren Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbietet, bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Datenverwendung, insbesondere wegen der Verflechtungen mit dem Mutterkonzern Meta (vormals Facebook).
Telegram und Signal gelten hingegen als datenschutzfreundlichere Alternativen. Signal punktet mit einem klaren Fokus auf Privatsphäre, keiner Datensammlung und offener Quellcodebasis. Telegram offeriert einen gewissen Schutz, ist aber in Bezug auf die Speicherung von Nachrichten und Kontaktdaten weniger strikt als Signal. Nutzer sollten sich genau informieren, welches Angebot ihren Bedürfnissen am besten entspricht.
- Facebook: Datenweitergaben an Werbepartner, Standortfreigabe in Fotos
- Instagram: umfangreiche Profildaten und Verknüpfungen mit Facebook-Diensten
- Twitter: Verhaltensdaten für personalisierte Werbung
- Snapchat: Echtzeit-Standortfreigabe, speicherbare Inhalte
- TikTok: Sammlung von umfassenden Nutzungsdaten durch chinesische Serverstrukturen
App | Datenschutzrisiko | Empfohlene Nutzerpraktiken |
---|---|---|
Metadaten-Sammlung, Datenweitergabe an Meta | Backup-Verschlüsselung aktivieren, alternative Messenger erwägen | |
Signal | Sehr niedrige Risiken, keine Datensammlung | Vorzugsweise für sichere Kommunikation nutzen |
Telegram | Mäßige Risiken, speichert Nachrichten auf Servern | Verschlüsselung nur im „geheimen Chat“ verwenden |
Datenschutzprobleme, umfangreiche Datenweitergabe | Standortfreigaben einschränken, Datenschutzeinstellungen regelmäßig prüfen |
Empfehlungen für den sicheren Umgang mit Apps: Schutz vor Datenmissbrauch
Die Frage, welche Apps aus Datenschutzgründen sofort gelöscht werden sollten, ist komplex und erfordert eine gewisse Medienkompetenz. Nutzerinnen und Nutzer sollten sich regelmäßig darüber informieren, welche Anwendungen besonders fragwürdig sind und welche Alternativen existieren. Das Löschen von Apps ist dabei oft die schnellste und wirksamste Maßnahme, um sich vor unerwünschtem Datenzugriff zu schützen. Gleichzeitig gibt es aber auch Möglichkeiten, die Privatsphäre durch bewusste Einstellungen und Zusatztools zu erhöhen.
Im Alltag können die folgenden Tipps helfen, das Risiko durch sensible Apps zu verringern:
- Regelmäßige Kontrolle und Aktualisierung der installierten Apps
- Deaktivierung unnötiger Berechtigungen, insbesondere Standort- und Zugriffrechte auf Kontakte
- Nutzung von Datenschutz-Tools wie Adblock Plus zur Reduzierung von Tracking
- Vor Installation auf die Bewertungen und Datenschutzerklärungen achten
- Vertrauenswürdige Messenger wie Signal oder Telegram bevorzugen
- Apps, die verdächtige Berechtigungen verlangen, sofort löschen
- Regelmäßige Backups mit Verschlüsselung durchführen
Schutzmaßnahme | Erklärung | Nutzen für Datenschutz |
---|---|---|
App-Berechtigungen prüfen | Unnötige Zugriffe deaktivieren | Weniger Datenweitergabe |
Adblock Plus nutzen | Blockiert Tracking-Skripte | Reduziert Werbeprofile |
Regelmäßige App-Updates | Sicherheitspatches erhalten | Schutz vor bekannten Schwachstellen |
Sichere Messenger verwenden | Signal oder Telegram bevorzugen | Kommunikationsdaten bleiben privat |
Wer in Deutschland lebt und mehr über digitale Rechte und den Umgang mit Bargeld im Smartphone-Zeitalter erfahren will, sollte sich auch tiefgreifender informieren: Wie Bargeld abgeschafft wird und was das für Ihre Daten bedeutet sowie rechtliche Hinweise zum Datenschutz und digitaler Sicherheit.
Neue Malware-Trends 2025: Vorsicht vor Trojanern und Adware in beliebten Apps
Neben den klassischen Datenschutzproblemen setzen sich 2025 insbesondere zwei Bedrohungsformen auf Smartphones durch: Schadsoftware in Form von Trojanern und aggressive Adware. Sicherheitsexperten warnen, dass zahlreiche Apps, auch jene die offiziell über Google Play und den Apple App Store vertrieben werden, infiziert sind. Bereits installierte Anwendungen können dadurch zum Einfallstor für Angriffe werden, die unbemerkt im Hintergrund persönliche Daten ausspähen oder das Gerät fremdgesteuert nutzen.
Eine identifizierte Malware-Welle betrifft diverse populäre Kategorien und Namen, darunter auch Apps, die locken mit praktischen Funktionen oder beliebten Spielen. Die Malware ist oft in scheinbar legitimen Angeboten verpackt und wird erst durch Verbindungen zu Werbenetzwerken aktiv. Besonders gefährlich ist die sogenannte Adware, die Nutzende mit unerwünschter Werbung bombardiert und gleichzeitig enorme Datenmengen über das Nutzerverhalten sammelt.
- Erste Anzeichen: häufige Werbeeinblendungen, auch wenn keine Anzeigen erwartet werden
- Ungewöhnliche Akku- und Datenverbrauchssteigerung
- Langsame Systemreaktionen und häufige Abstürze
- Verdacht auf Standort- und Kontaktüberwachung durch unautorisierte Zugriffe
- Empfehlung: sofortige Löschung und Installation einschlägiger Sicherheits-Apps
Malware-Typ | Symptome | Empfohlene Maßnahmen |
---|---|---|
Trojaner | Versteckte Kontrolle, Datendiebstahl | App-Deinstallation, Malware-Scan |
Adware | Werbeüberflutung, Leistungseinbußen | Installieren von Adblock Plus, App-Entfernung |
Darüber hinaus ist es ratsam, regelmäßige Systemscans mit zukunftssicheren Antivirenprogrammen durchzuführen und nur Apps aus offiziellen Quellen herunterzuladen. Skepsis gegenüber kostenlosen Apps, deren Berechtigungen ungewöhnlich umfangreich sind, gehört ebenfalls zum Schutzalltag. Die schnellstmögliche Entfernung zweifelhafter Apps ist der effektivste Schritt.

FAQ – Wichtige Fragen zum App-Datenschutz auf einen Blick
- Warum sollten Apps mit fest kodierten Cloud-Zugangsdaten gelöscht werden?
Diese Apps enthalten Sicherheitslücken, die Cyberkriminellen erlauben, auf Nutzerinformationen zuzugreifen, diese zu manipulieren oder zu stehlen. Das Löschen minimiert das Risiko eines solchen Datenmissbrauchs. - Wie erkenne ich, ob eine App meinen Standort missbräuchlich verwendet?
Sie kann unberechtigte Zugriffe auf GPS-Daten verlangen, selbst wenn kein triftiger Grund besteht. Überprüfen Sie die App-Berechtigungen und das Verhalten, z. B. durch unerwartete Batterie- oder Datenverbrauchsspitzen. - Welche Messenger sind besonders datenschutzfreundlich?
Signal gilt als sehr sicher mit striktem Datenschutz. Telegram bietet mehr Komfort, ist aber weniger strikt in der Nachrichtenspeicherung. WhatsApp ist praktisch, aber weniger transparent bezüglich Meta’s Datenpolitik. - Wie kann ich mein Smartphone vor Malware schützen?
Vermeiden Sie Apps aus unsicheren Quellen, prüfen Sie Berechtigungen genau, installieren Sie Adblock Plus und regelmäßige Updates, und nutzen Sie zuverlässige Antivirenprogramme. - Was mache ich, wenn mein Gerät durch eine App kompromittiert wurde?
Sofort die verdächtige App löschen, das Gerät auf Malware scannen, Passwörter ändern und ggf. professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.